Wärmeversorgung „Weilheim Nord-Ost“

Auf dem Grundstück der ehemaligen Gärtnerei am Kranlöchl soll eine Energiezentrale entstehen, um einen großen Teil des Gebiets zwischen Narbonner Ring, Pütrichstraße und Obere Stadt mit Wärme versorgen zu können (Weilheim Nord-Ost). Die ersten Planungsschritte sind getan. Auch bei diesem Projekt achten wir auf die Umwelt und werden die entstehende Energiezentrale zu 100% mit regenerativen Energien betreiben. Zur Abdeckung von Spitzenlast und Redundanz werden wir zusätzlich zu den Holzhckschnitzelkesseln für die Grundlast flüssiges Biomethan, Erdwärme und Solarthermie einsetzen. Entsprechende Konzepte befinden sich aktuell in der Ausarbeitung. Die Gebäude fügen sich gut in die Hanglage ein.

Holzhackgut ist in der Region mehr als ausreichend vorhanden, derzeit werden mehrere zehntausend Schüttraummeter Holzhackschnitzel aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung im Jahr nach Österreich exportiert, weil hier kein Absatz möglich ist.

Im Alpenraum gibt es schon zahlreiche derartige Anlagen, schauen Sie sich einfach mal eine an.

Der Stadtrat hat in seiner Sitzung vom 29.09.2022 mit einer Mehrheit von über 95 % die Einleitung des Bebauungsplanverfahrens beschlossen.

 

„Die Fernwärme ist das größte Klimaschutzprojekt in Weilheim seit Jahrzehnten“
Die Stadtwerke Weilheim luden die Bürgerinnen und Bürger am 6. und 7. März 2023 zu zwei Tagen Infomarkt, Präsentation und Austausch in die Hochlandhalle ein: am Montag, 6. März, zum Infomarkt von 14 bis 18 Uhr, zu Vortrag und Präsentation um 18:30 Uhr und danach für vertiefende Fragen noch mal zum Infomarkt. Für alle, die Montag verhindert waren, Infomarkt auch am Dienstag, 7. März, 10 bis 14 Uhr.

 

Die Stadtwerke Weilheim starten in das „Zeitalter grüner Wärme“
Seit Jahren wird das Fernwärmenetz geplant, seit August 2022 wird gebaut, und bereits zur Heizperiode 2023 / 2024 werden die ersten Häuser, Wohnungen und Unternehmen in Weilheim-Mitte an die Fernwärme angeschlossen sein. Die Weilheimer Fernwärme wird ganz überwiegend aus regenerativen Energieträgern erzeugt: vor allem aus Holzhackschnitzeln, der nachhaltigsten Biomasse der Region. Auch flüssiges Biomethan, oberflächennahe Geothermie und Solarthermie kommen zum Einsatz.

„Öl- und Gasheizungen sind Auslaufmodelle“, sagt Peter Müller, Vorstand der Stadtwerke Weilheim i.OB Kommunal-unternehmen und Geschäftsführer der 100%igen Tochtergesellschaft Stadtwerke Weilheim i.OB Energie GmbH, „erneuerbare Energien sind unsere Zukunft. Wir bringen die Energiewende in Weilheim aktiv voran. Den größten Beitrag dazu wird die grüne Fernwärme leisten, denn sie bringt Wärme in die Häuser, Wohnungen, Schulen, Kindergärten und Unternehmen in Weilheim. Erneuerbare Fernwärme, stabil, sicher und unabhängig von ausländischen Energielieferanten – das ist das größte Klimaschutzprojekt in Weilheim seit Jahrzehnten.“

 

So funktioniert die Versorgung mit Fernwärme
Um einmal ganz Weilheim mit regenerativer Wärme versorgen zu können, sind fünf Energiezentralen im Stadtgebiet geplant: In diesen Energiezentralen wird aus nachwachsenden Rohstoffen grüne Wärme erzeugt. Diese grüne Wärme erwärmt das Wasser fürs Fernwärmenetz, das über die unterirdischen Rohrleitungen des Fernwärmenetzes zu den Wärmekunden transportiert wird. Dort in den Häusern wird eine Wärmeübergabestation installiert, die per Wärmetauscher die Wärme des Fernwärmewassers auf das Wasser in der jeweiligen Heizanlage überträgt. Zudem produzieren die Energiezentralen grünen Strom.

 

Fernwärmenetzbau in Etappen
Die Wärmeversorgung „Weilheim Mitte“ bekommt ihre Energiezentrale im geplanten neuen Parkhaus auf dem Stadtwerkegelände an der Krumpperstraße. Die dort erzeugte Wärme wird über ein Leitungsnetz in zwei Trassen eingespeist: Trasse 1 führt durch die Krumpperstraße ans städtische Bürgerheim; sie wurde großteils bereits 2022 realisiert, 2023 folgen die Restarbeiten. Trasse 2 wird 2023 und 2024 gebaut, von der Johannes-Damrich-Straße über den Benedikt-Höck-Weg und die Kaltenmoserstraße bis zum Staatlichen Bauamt an der Münchner Straße. Alle Hausbesitzer an diesen beiden Trassen wurden bereits informiert.

Schritt 2 des Fernwärmeprojekts ist „Weilheim Nord-West“. Die Energiezentrale wird ihren Standort direkt in der Weilheimer Kläranlage haben. So kann die Abwärme der Kläranlage für die Wärmegewinnung genutzt werden. Die geplante Trasse geht über die Paradeisstraße und quert die Ammer auf Höhe der Merckstraße; so wird unter anderem auch die Stadthalle mit Wärme versorgt. Start der Baumaßnahmen wird 2024/25 sein.

Schritt 3 des Fernwärmeprojekts ist „Weilheim Nord-Ost“. Dafür ist die Energiezentrale am Kranlöchl geplant – auf einem der Stadt Weilheim gehörenden Grundstück, das in den vergangenen Jahren von einem Gärtnereibetrieb gepachtet worden war. Von der Energiezentrale am Kranlöchl soll ein großer Teil des Gebiets zwischen Narbonner Ring, Pütrichstraße und Obere Stadt mit regenerativer Fernwärme versorgt werden.

 

„Die Energiezentralen sind das Herz unserer Fernwärmeversorgung“
Die Energiezentrale Kranlöchl besteht aus einem Hackgutlager, einem Heizhaus und einem kleinen Gebäude für die Asche. Als Wärmeerzeuger dienen zwei Großwärmepumpen und zwei Holzfeuerungen für waldfrisches Hackgut. Nur an sehr kalten Wintertagen (Spitzenlast) oder während Wartungsarbeiten (Redundanz) wird in einem gesonderten Kessel flüssiges Biomethan eingesetzt; dessen Beitrag zum Gesamt-Wärmebedarf im Fernwärmenetz Weilheim liegt bei ca. drei Prozent. „Die Energiezentralen sind das Herz unserer Fernwärmeversorgung“, sagt Peter Müller, „sie erzeugen grüne Wärme und schicken diese durchs Fernwärmenetz zu den Weilheimer Wärmekunden.“ 

 

Planungsrechtlicher Sachstand zum Energiezentrale-Standort Kranlöchl
Die erste Auslegung zur Änderung des Flächennutzungsplans erfolgte vom 16.8. bis 19.9.2022 und wurde am 15.11.2022 im Bauausschuss und am 24.11.2022 im Stadtrat abgewogen. Die abgewogenen Punkte wurden von dem beauftragten Planer Narr-Rist-Türk NRT eingearbeitet. Am 29. September 2022 beschloss der Stadtrat die Einleitung des Bebauungsplanverfahrens für die Energiezentrale am Kranlöchl – mit einer Mehrheit von über 95 %. Die erste Auslegung des Bebauungsplans endete am 23. Januar 2023. Der Bauausschuss hat am 7. Februar 2023 abgewogen und mit großer Mehrheit dem weiteren Planungsprozedere zugestimmt: Einarbeitung weiterer Unterlagen, Umwandlung in einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan, erneute Auslegung.

 

Klare Argumente für den Standort Kranlöchl
Nach intensiver Analyse möglicher Standorte hat die Stadt Weilheim das Grundstück am Kranlöchl als den bestmöglichen Standort für die Energiezentrale Weilheim Nord-Ost bewertet. Und dies aus mehreren Gründen: So ist die Stadt bereits Eigentümerin der Fläche am Kranlöchl und muss somit keinen neuen Grund erwerben; das Grundstück passt perfekt von der Größe; es hat keine direkten Nachbarn, die sich von der Energiezentrale gestört fühlen könnten. Und: Das Grundstück war mehr als 50 Jahre lang bereits gewerblich genutzt und ist schon zu mehr als einem Drittel versiegelt.

 

Bei Fragen zur Wärmeversorgung im Gebiet "Weilheim Nord-Ost", z.B. "ist in meiner Straße eine Fernwärmeleitung geplant ?", "wann wird die Fernwärmeleitung verlegt ?", "wie ist die voraussichtlich Preisstruktur ?", "was muss in meinem Haus umgebaut werden ?" usw. dürfen Sie sich gerne an unsere Kollegen im TSC wenden.
Die Kontaktdaten lauten tsc@remove-this.stawm.de oder Telefon 0881 9420-800.

 

Stand Februar 2024

Nach oben